
Alternativen zu Zucker
Über kaum etwas wird in letzter Zeit so viel diskutiert wie Zucker. Laut einer Studie der Princeton Universität macht Zucker süchtig und laut zwei anderer Studien ist Zucker für die zunehmende Fettleibigkeit verantwortlich und steht zudem im Verdacht das Krebsrisiko zu erhöhen. Irgendwie verwundert uns das nicht besonders; vor allem dann wenn man sich die Mühe macht und auf die Zutatenliste des täglichen Einkaufs schaut. In fast 80 % aller abgepackten Lebensmittel ist Zucker enthalten.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt maximal 50 g Zucker pro Tag (ca. 12 Teelöffel) zu sich zu nehmen. Leider liegt der Durchschnitt in Deutschland bei mehr als dem Doppeltem und weltweit ist er sogar mehr als dreimal so hoch.
All diese Nachrichten machen uns nachdenklich und es ist daher sicherlich eine gute Idee den Zuckerkonsum bewusst etwas nach unten zu schrauben. Keine Sorge! Sie müssen jetzt aber keine Panik bekommen, denn das bedeutet nicht, dass Sie ab sofort auf jede süße Leckerei verzichten müssen. Es gibt nämlich zahlreiche süße Alternativen, die wir Ihnen hier vorstellen möchten.
Birkenzucker (Xylit)
Xylit ist ein natürlicher Bestandteil einiger Gemüse- und Obstsorten wie z.B. Blumenkohl, Beeren und Pflaumen. Die industrielle Herstellung erfolgt durch die Veränderung von Holzgummi oder durch die Verwertung von Maiskolbenresten. Birkenzucker hat keine Auswirkung auf Karies und lässt den Blutzucker nicht so stark ansteigen wie herkömmlicher Zucker. Aber Vorsicht! Xylit ist nicht kalorienfrei (ca. 40 % weniger als herkömmlicher Zucker) und bei größeren Mengen kann Xylit zu Blähung und sogar zu schwerem Durchfall führen.
Honig
Honig ist eines der ältesten Süßungsmittel der Welt und wird in der Naturheilkunde schon lange als Heilmittel eingesetzt. Honig ist leicht entzündungshemmend, antibakteriell und antiseptisch. Ein wahres Wundermittel mit herrlichem Geschmack. Leider ist Honig kein geeigneter Zuckerersatz für Diabetiker, da die Auswirkungen auf den Blutzucker ähnlich dem herkömmlichen Zucker sind.
Ganz wichtig für Eltern: Honig enthält ein Bakterium mit dem die Verdauung von Kleinkindern unter 1 Jahr nicht zurecht kommt.
Stevia
Vor 2011 war Stevia vor allem ein Badezusatz. Erst seit diesem Zeitpunkt darf Stevia auch als Lebensmittelzusatz verwendet werden. Stevia wird aus Süßkraut gewonnen, verfügt über keinerlei Kalorien und wirkt sich somit weder auf den Blutzuckerspiegel aus oder verursacht Karies. Stevia hat übrigens einen leicht bitteren Nachgeschmack und sollte mit Vorsicht eingesetzt werden, da es 300- bis 400-mal süßer ist als Zucker
Agavendicksaft
Agaven werden nicht nur bei der Herstellung des Tequilas eingesetzt, sondern bilden auch die Basis des Agavendicksafts oder Agavensirup. Er enthält wertvolle Vitamine und Mineralstoffen und ist zudem gut für Veganer geeignet. Leider führt der hohe Fructoseanteil jedoch auch dazu, dass sich bei übermäßigem Konsum die Blutfettwerte negativ verändern, die Leber verfettet und eine Insulinresistenz auftreten kann.
Erythryt
Wie der Birkenzucker auch ist Erythrit ein Zuckeraustauschstoff, der in Erdbeeren, Birnen, Melonen und Trauben vorkommt. Industriell wird er allerdings aus Mais und Pilzen hergestellt. Ähnlich wie bei Xylith sollte man auch hier mit der Menge ein etwas vorsichtig agieren, da auch hier Blähungen und Durchfall auftreten können.
Kokosblütenzucker
Sie haben Lust auf einen Zuckerersatz mit einem besonders karamelligen Geschmack? Dann ist Kokosblütenzucker genau das Richtige für Sie. Er wird aus dem Nektar der Kokosblütenpalmen gewonnen und enthält Vitamine und Mineralstoffe wie Magnesium, Eisen und Zink. Leider ist er mit 20 Euro pro Kilo jedoch recht teuer und enthält ähnlich wie der Agarvendicksaft viel Fructose. Kokosblütenzucker ist eine gute Alternative zu normalem Industriezucker, jedoch bestehen hier die gleichen Risiken.
Datteln
Reich an Vitamin A und B, Kalium und Magnesium, sind Datteln ein wahres Superfood! Die Antioxidantien wirken entzündungshemmend und der hohe Ballaststoffanteil regt die Verdauung an. Datteln lassen sich zudem vielfältig einsetzen, sind aber in größeren Mengen kein geeigneter Zuckerersatz für Diabetiker!
Ahornsirup
Wer kennt es nicht das „flüssige Gold“ aus dem kanadischen Ahorn: Ahornsirup. Übrigens nicht nur auf Pancakes superlecker, sondern auch ein guter Zuckerersatz im Tee. Je dunkler das Sirup, desto höher ist der Anteil an Kalzium, Kalium, Magnesium und Eisen. Auch Ahornsirup wirkt antioxidativ und entzündungshemmend. Bitte achten Sie beim Einkauf auf die Zutaten. In Europa ist das kein geschützter Name und manchmal auch einfach nur reines Zuckerwasser…
FAZIT
Es muss nicht immer normaler Zucker sein. Es gibt viele tolle Alternativen, die jedoch auch alle ihre Schattenseiten haben. Am besten ist es einfach den Zuckerkonsum bewusst einzuschränken und das ein oder andere mal die Zutatenliste zu lesen und sich dabei zu fragen, ob es wirklich notwendig ist, dass die Wurst bis zu 15% Zucker enthält oder ob es wirklich ein Softdrink wie Cola sein muss. Damit ist schon viel gewonnen. 🙂
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